Ohne Ökologie gibt es kein Überleben Zu "Wallbrecht sieht sich auf Erfolgskurs" vom 4. April:
Herr Wallbrecht stellt
im Interview zum Thema "Ökologie" fest, dass eine Stadt aus vielen Facetten besteht, "nicht nur aus der Ökologie". Da bleibt zu bemerken, dass es ohne "Ökologie" (ohne Natur) überhaupt keinen
Menschen und damit auch keine Stadt gibt, oder was sollen wir atmen, essen, trinken, wie den heißen Sommer überstehen in einer aufgeheizten Stadt, in der es keine nächtliche Abkühlung mehr gjbt? Wo sollen Kinder lernen, was
Okologie ist, welches ihre Lebensgrundlagen sind, wenn es außer Wohngebieten nichts mehr gibt? Es gibt ein schönes Zitat des Humanethologen Eibl-Eibesfeldt: "Zugleich wachsen mehr und mehr Menschen in einem städtischen
Milieu heran, wo das natürliche Empfinden für Schönheit und Harmonie leicht verkümmern kann. Die Menschen sind zwar bildungsfähig, sie können aber auch verbildet werden - wer naturfern in einer Stadt voller Asphalt, Beton und
Abgasen heranwächst, stumpft schließlich ab und wird aus Entbehrung aggressiv." Tja, wir brauchen Natur nämlich auch für unsere seelische Gesundheit. Und Eingriffe in die Rest"natur" lassen sich nicht so
einfach ausgleichen, wie das immer lapidar formuliert wird. Einer Stadt, die für ihre Bürger vorausschauend natürliche Ressourcen für ein lebenswertes Überleben bewahrt, gehört die Zukunft. In ein paar Jahren werden Kommunen
mit viel Überbauung neidvoll auf die schielen, die rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt haben und noch Freiflächen mit einigermaßen intakten natürlichen Ressourcen haben. Es bleibt spannend: Wann verstehen Politiker, dass
ein ökologisches System kein Abwägungsfaktor, sondern eine Grundlage ist, ohne die es kein Überleben gibt?
Ellen Baas Esslingen
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