Esslinger Zeitung vom 20.2.2003

Der Sparwille scheint überzuborden
Zu "Hoffnung auf ein rasches Ende des Stillstands" vom 4. Februar:
 

Dieser Bericht bedarf einiger zusätzlicher Bemerkungen:

1. "Ein schöner Ortskern sieht anders aus", d'accord, aber das unansehnlichste Gebäude Ecke Bach-/ Wilhelmstraße gehört zur Hälfte seit Jahrzehnten der Stadt. Die Erbin der anderen Hälfte hat ihre Verkaufsbereitschaft erklärt. Ob bei der derzeitigen finanziellen Situation Geld für Kauf und Abriss genehmigt wird, um das alte Backhäusle ins rechte Licht zu setzen, ist fraglich. Es gab schon andere Pläne.

2. Der Kreisel vor dem Bahnhof soll beibehalten werden, in Ordnung, aber bitte nur, wenn gültige Vorschriften eingehalten werden. Es ist mir schleierhaft, wie der Ortschaftsrät beim letzten Plan mit einer Lösung zufrieden sein konnte, die beim Einbiegen von der Brücke in die Hauptstraße Richtung Altbach für Lastzüge auf dem Gehweg eine überfahrbare Pflasterstrecke erfordert und das auch noch im Bereich des Zebrastreifens.

3. Wenn der Ortsvorsteher der vom Arbeitskreis "Kein Egert" durchgeführten Bürgerbefragung keine bindende Wirkung fur den OR zuschreibt, ist das legitim. Wenn er aber bestreitet, dass die Mehrheit der Zeller auf der Seite der Kritiker stehe, dann sollte und könnte er das durch eine eigene Befragung untermauern.

4. Der derzeit allgegenwärtige Sparwille scheint überzuborden. In letzter Zeit musste ich feststellen, dass Ortschaftsrat, Verwaltung und OB keine Briefe mehr beantworten. Gewiss, das spart Arbeitszeit, aber ob das zum Lob für eine bürgerfreundliche und sich mit "Mischen Sie sich ein" präsentierende Verwaltung gereicht, scheint fraglich.

Walter Preiss
Esslingen