Antworten wie beim Lotto - ohne Gewähr
Zu "Schwierige Suche nach richtigem Umgang mit Bürgern" vom 15. Juni:

Ein weiteres Beispiel "zu Fehlern im Umgang mit der Öffentlichkeit" war die Ortschaftsratssitzung zum Thema "Ausbau der Kirchstraße" in Zell. Der interessierte Zuhörer erfuhr zwar, dass die Vergabesumme etwa 554 000 Euro beträgt (ursprünglich rechnete man mit zirka 410 000 Euro), dass die ins Auge gefasste Firma den Einsatz von preisgünstigeren, aber qualitätsmäßig gleichen Rohren vorschlägt und dass mit den Arbeiten nach den Ferien begonnen werden soll. Zeichnungen oder Skizzen, wo was verlegt beziehungsweise ausgetauscht wird: Fehlanzeige. Wer von den Anliegern, und den Grundstücksbesitzern, die für die Bewirtschaftung (Äcker, Weisen, Obstbäume) die Kirchstraße benützen, gerne erfahren hätte, wie die Zufahrt über die Bauzeit sichergestellt wird: Fehlanzeige. Ob die Forststraße aushilfsweise vorgesehen ist, konnte nicht beantwortet werden. Dort wurde in den letzten Wochen eine Gasleitung verlegt. Seit über einem Jahr darf man vermuten, dass die Abwasserleitung des Baugebiets Egert auch hier verlegt wird, dann reißt man halt die Straße wieder auf. Die Frage nach Anliegerbeiträgen wurde intern beantwortet - wie immer auch beim Lotto: ohne Gewähr. Die bekannte Frage über die Durchführung eines von einem Bauamtsmitarbeiter versprochenen Versuchs über einen Begegnungsverkehr zweier Lkw auf einer Straßenbreite von 5,50 Meter Breite wurde nicht gestellt, weil sie wohl nichts zu tun hatte mit der Vergabe der Bauarbeiten. Dabei war es doch von vornherein klar, dass kein OR-Mitglied dem lange überfälligen Ausbau der Kirchstraße nicht zustimmen würde.

Der OR muss sehr überlastet sein, denn ein "offener Brief" vom 2. März mit klaren Fragen, allerdings zu Kirch-/Forststraße und Verkehrskreisel, wurde noch nicht beantwortet.

Wenn unser OB "den Ansatz, Bürger in die Politik miteinzubeziehen, zu seinen wichtigsten Zielen zählt", dann sollte meines Erachtens auch in den "unteren Etagen" etwas davon ankommen, sonst wird's unglaubwürdig.

Walter Preiss Esslingen