Esslinger Zeitung vom 18.11.2002
Baugegner haken nach
Esslingen (red) - Die Esslinger Verwaltungsspitze betreibt eine Baupolitik, wie sie in den sechziger und
siebziger Jahren üblich war. Diese Kritik äußert der Verein für umweltfreundliche Straßenplanung und Stadtentwicklung (VUSS) in einer Antwort auf Oberbürgermeister Jürgen Zieger. Zieger hatte in einem Interview zu den Esslinger
Umwelttagen behauptet, Umweltschutz sei in Esslingen integriertes, selbstverständliches Verwaltungshandeln. Dieser Satz könne nicht unwidersprochen bleiben, so VUSSVorsitzende Anke Ziesenis in einer Pressernitteilung. Ziesenis
verweist auf ein Klimagutachten, das sich gegen die Baupläne in den Hochwiesen ausspricht. Weitere Gutachten hätten bereits 1989 empfohlen, die Baugebiete aus dem Flächennutzungsplan zu streichen. Sie will es nicht hinnehmen,
wenn Zieger erklärt, die negativen Folgen der neuen Baugebiete würden überschätzt.
Mit neuen Energiekonzepten in alten städtebaulichen Plänen sei es nicht getan, meint Ziesenis. Gefragt seien Ideen, wie bestehende
Wohngebiete attraktiver, familienfreundlicher und energiesparender gestaltet werden können. Die Anstrengungen der Stadtverwaltung auf diesem Gebiet wirkten unglaubwürdig, solange mit dem wertvollen Grüngürtel der Stadt sorglos
umgegangen werde. Der Verlust wertvoller Ackerflächen und Streuobstwiesen sei nicht auszugleichen.
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