Esslinger Zeitung vom 19.9.2002
Bürger zeigt Baufirma an
ES-Zell (do) - In Zell sorgen die Pläne für das Neubaugebiet Egert seit Monaten für Unmut. Jetzt gibt es neue Aufregung. Stein des
Anstoßes ist der Bauschutt, der seit Tagen am Ende der Kirchstraße gelagert wird. Ein Zeller Bürger zeigte die Baufirma an, weil er Verstöße gegen den Umweltschutz sieht. Das Material sei teilweise direkt auf die Ackerfläche
geschüttet worden, behauptet Walter Schloz. Weil es stark nach Teer riecht, fürchtet er eine Gefahr für das Grundwasser. Die Göppinger Baufirma Hebel räumt ein, den alten Belag einer Straße in Neuhausen auf dem Acker zu
lagern. Der Bauleiter bestreitet aber, dass von dem Schutt eine Gefahr ausgeht. Eine Untersuchung habe keine Hinweise auf Teer ergeben. Die Stadt Esslingen überlasse die Ackerfläche der Baufirma. Sie werde als Lagerplatz für
den Ausbau der Kirchstraße benötigt. Die Lagerung des Materials sei mit der Unteren Naturschutzbehörde rechtzeitig abgesprochen worden. Nachfragen bei Behörden lassen Ungereimtheiten erkennen. Im Tiefbauamt der Stadt heißt
es, der Bauschutt werde für die Kirchstraße nicht benötigt und müsse unverzüglich entfernt werden. "Die Baufirma lagert das Material ohne Absprache mit uns", so Wolf-Dieter Scheuing, Leiter des Tiefbauamts. Die
schriftliche Aufforderung an die Firma schickte er gestern nach Goppingen. Klärungsbedarf sieht auch das Landratsamt. Dort heißt es, die Stadt Esslingen sei aufgefordert worden, die Herkunft des Materials nachzuweisen. Nur so
könne geprüft werden, ob Gefahr für das Grundwasser besteht.
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