Esslinger Zeitung vom 4.12.2002

Im Egert dominiert das Passivhaus

ESSLINGEN (ege). Im geplanten Neubaugebiet Egert im Esslinger Stadtteil Zell soll eine anspruchsvolle Energiekonzeption verwirklicht werden. Die ursprünglich angepeilte Variante war im Zeller Ortschaftsrat auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Der Ortschaftsrat hatte im vergangenen April eine Lösung mit etwa 40 Prozent Passivhäusern und einer Nahwärmeversorgung des Gebietes über ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk als zu wenig innovativ kritisiert und angeregt, weitere Potenziale für Passivhäuser, Sonnenkollektoren und Photovoltaik sowie Abwärrnenutzung auszuloten. Die in einer ergänzenden'Untersuchung des Tübinger Ingenieurbüros ebök dargestellten Möglichkeiten sind mittlerweile im Ortschaftsrat auf Zustimmung gestoßen. Auch der technische Ausschuss des Esslinger Gemeinderates hat gestern mit großer Mehrheit einen Vorschlag favorisiert, der eine Verdoppelung der Passivhäuser und den Verzicht auf die Nahwärmeversorgung vorsieht.

Wo im Egert keine Passivhäuser gebaut werden können, soll mindestens ein Standard angestrebt werden, der die Vorgaben der Energieeinsparungsverordnung um 60 Prozent unterschreitet. Sprecher aller Fraktionen haben die überarbeitete Konzeption als Verbesserung begrüßt. Lediglich Helmut Schrade (CDU) hat ihr wenig abgewinnen können. Damit werde das Bauen nur teuerer. Schrade ist überzeugt, "dass es floppt". OB Jürgen Zieger setzt auf das Gegenteil und die Vorteile einer pfiffigen Energiekonzeption. Wer über den Tag hinausdenkt, der wisse, "dass die Energiekosten nur steigen werden".