Presseerklärung                                                                                                                          6. Juli 2003

"Strategie" soll die gravierenden Nachteile des Neubaugebietes Zeller Egert kaschieren und Investoren anlocken
Esslinger ATU beschließt eine Werbeveranstaltung im September und die Gründung eines Gestaltungsbeirates zur Begleitung der weiteren Realisierung.

Wie haben sich OB Zieger, die Planer und manche Gemeinderäten in den vergangenen drei Jahren bemüht, um die Esslinger Bürger für das Projekt Zeller Egert zu begeistern?

  • Erst ein Architektenwettbewerb, dessen Ergebnis OB Zieger mit: "... zur Zeller Weisenhofsiedlung werden die Experten scharenweise pilgern ...“ resümierte.
  • Mehrere Informationsveranstaltungen in Zell, bei der z.B. "… die größte Passivenergiehaus-Siedlung in Baden-Württemberg ..." angekündigt wurde.
  • Und dann die ganzen ökologischen Anstrengungen wie Dachbegrünung, Entwässerungskonzepte und weitere Finessen in den Bauvorschriften…

Doch trotz allem ist das für die Verwaltung offensichtlich Unfassbare eingetreten:
in der Bevölkerung ist deren Öffentlichkeitsarbeit trotz aller Bemühungen gar nicht gut angekommen. Nun sollen vor allem die Gegner des Baugebiets 'Zeller Egert' nach Meinung der Stadtverwaltung dafür gesorgt haben, dass das Thema 'Egert' in der Öffentlichkeit überwiegend negativ besetzt ist.

Könnte es nicht vielmehr sein, dass der Bürger deutlich mehr Realitätssinn besitzt als unsere Vertreter in Ortschafts- und Gemeinderat? Glücklicherweise lässt sich dieser mündige Bürger auch nicht von schöngeredeten, unrealistischen Luftschlössern auf Kosten der Lebensqualität der heute hier lebenden Menschen blenden!

Denn trotz der unbestreitbaren Qualitäten innerhalb des Baugebietes sieht das Ganze äußerst zweifelhaft aus, wenn man das dazugehörige Umfeld mit betrachtet:

  • Wo ist der Bedarf? Selbst Herr Schrade (CDU) hat inzwischen Bedenken, ob die Baugebiete wie geplant zu vermarkten sind. Zitat aus der ATU-Sitzung vom 18.6.2003 zur Realisierung von fünf Baugebieten: "Das gibt der Markt nicht her". Und als erfahrener Wohnbau-Manager weiß er sicher, wovon er spricht…
  • Eines der bisherigen Hauptargumente, dem Bevölkerungsrückgang, mit neuen Baugebieten entgegenwirken zu müssen, ist inzwischen sogar nach Auffassung des Stadtplanungsamtes 'kein zentrales Argument' mehr, da die Bevölkerungszahlen auch ohne neue Baugebiete wieder ansteigen.
  • Die Verkehrserschließung für das Baugebiet mitten durch die Zeller Ortsmitte wird diese hoffnungslos erdrücken. Dann nützen nicht einmal mehr die vorgesehenen Investitionen von 3 Mio. Euro in eine Aufwertung – so sehr diese auch zu begrüßen und zu unterstützen ist. Nutzbringend ist diese Investition für die Zeller Bevölkerung nur ohne den zusätzlichen Verkehr aus dem Neubaugebiet Egert!
  • Und "ganz nebenbei" wird das Naherholungsbiet Zeller Egert dauerhaft entwertet. Der Erholungssuchende wird wieder ein Stück weiter in das Umfeld ausweichen müssen oder er fährt - natürlich mit dem Auto - gleich auf den Schurwald oder die Schwäbische Alb…

Wir bedanken uns auf alle Fälle recht herzlich für die durch Stadtverwaltung und Gemeinderat nunmehr erfolgte Bestätigung unserer Position:

Das Baugebiet Egert wird entschieden von der Esslinger Bevölkerung abgelehnt!

Jetzt fehlt nur noch, dass aus dieser Erkenntnis endlich die richtigen Konsequenzen in den Gremien gezogen werden:

  • Keine Ausgaben für nutzlose Werbekampagnen in Zeiten leerer Stadtkassen. Wirklich gute "Produkte" benötigen keine derartige Werbung!
     
  • Kurzfristige Realisierung der lange überfälligen Aufwertung der Zeller Ortsmitte - zum Wohle aller Zeller Bürger!
     
  • Umgehende Einstellung des Bebauungsplanverfahrens Zeller Egert!

     

Für den Arbeitskreis
Werner Barth