Mehr als eine Frage des Stils
Zu "Jaffke will besseren Stil" vom 16. November:
Es ist sehr löblich, wenn der
neue CDU-Fraktionsvorsitzende im Esslinger Gemeinderat, Edward-Errol Jaffke, einige der Überreaktionen von Oberbürgermeister Jürgen Zieger mit sachlich begründeter Kritik an den OB-Aktionen bremsen möchte. Hoffentlich bleibt es
diesbezüglich nicht nur bei den guten Vorsätzen, die allerorten regelmäßig zu Beginn einer neuen Ära gefasst werden. Was als guter Vorsatz am Anfang einer neuen Tätigkeit allerdings etwas verwundert, ist die durch Jaffke
erfolgte Umreißung seiner Aufgabe mit "In der Sache hart, auf dem Weg fair", sagt sie doch etwas über eine eigentlich nicht nur in der Politik erforderliche Kompromissfähigkeit aus. So sind die von Jaffke geforderten
schnellen Entscheidungen selten sehr gute und richtige Entscheidungen. Dies trifft umso mehr zu, wenn die Entscheidungen neben "schnell" auch noch aus dem Elfenbeinturm der Politik erfolgen, insbesondere wenn die
Politik das Ohr trotz aller anders lautenden Beteuerungen nicht "hautnah an der Bürgerschaft" hat. Angesichts eines sich bei einer frei nach Martin Luther durchgeführten "Dem-Volk-aufs-Maul-geschaut"
Umfrage ergebenden klaren Votums von 94,2 Prozent gegen das Neubaugebiet Zeller Egert von einer breiten Mehrheit zu sprechen, welche die Baupolitik von Oberbürgerrneister Zieger verfolge, zeigt wieder einmal deutlich den
Stellenwert des Bürgers und Wählers aus der Sicht der Politik.
Uwe Mäckle Esslingen
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