Die Stadt macht sowieso, was sie will

Zu “technischer Ausschuss bleibt bei der Standortfrage standhaft" vom 2. November:

Dieser Leserbrief richtet sich an alle Esslinger Bürger, die von der Stadt jemals mit einem geplanten Objekt oder sonstigen Aktivitäten konfrontiert werden. Unternehmen Sie nichts: Gehen Sie zu keiner Anhörung, schreiben Sie nicht an den OB, an den Gemeinderat und an die Parteienvertreter, legen Sie keinen Wider-/Einspruch ein! Lassen Sie einfach alles so laufen, wie die Stadt es will. Sie ersparen sich damit zwar keinen Ärger, aber jede Menge Zeit. Denn: Die Stadt macht sowieso, was sie will.

Wir Anlieger des geplanten Neubaus eines Jugendtreffs mit Disco haben alles Mögliche unternommen, um den Bau an dem geplanten Standort Schlosswiesenweg zu verhindern. Es würde den Rahmen eines Leserbriefes sprengen, hier alle der Stadt Esslingen vorgetragenen Gründe gegen diesen Standort und für verschiedene andere Standorte aufzuzählen. Bei Interesse kann das jederzeit, eventuell mit einem Pressevertreter, gemacht werden. Die Stadt hält stur am Standort Schlosswiesenweg fest, obwohl es verschiedene interessante Alternativen gibt. Wir haben Ein-/Widerspruch erhoben, waren bei der Anhörung, haben zahlreiche Briefe an OB Zieger (als Vorsitzenden des Gemeinderats), an CDU- und SPD-Vertreter geschrieben oder telefoniert, haben uns mit dem Bürgerausschuss in Verbindung gesetzt. Alles vergeblich. Wenn zum Beispiel OB Zieger u. a. schreibt: - . . möchte ich nochmals ausdrücklich erwähnen, dass es uns nicht darum geht, ein Bauvorhaben gegen den Willen der unmittelbar davon betroffenen Anlieger durchzusetzen - schon gar nicht, wenn dies zu unzumutbaren Lärmbelästigungen führen würde" darf das nicht überbewertet werden. Der ehemalige CDU-Vertreter fand es nicht einmal für notwendig, auf Briefe zu antworten. Wie wir hörten, sind die Gemeinderäte für den Standort Schlosswiesenweg und warnen den Bürgerausschuss 11... nachdrücklich davor, zu schnell vor dem Widerstand der Anlieger in die Knie zu gehen".

Wir Anlieger wissen, dass dieses Problem niemanden interessiert, der nicht unmittelbar betroffen ist. Aber vielleicht wird die Stadt in nächster Nähe Ihrer Wohnung den Bebauungsplan ändern, ein neues Baugebiet erschließen, ein Jugendhaus, eine Moschee, einen Bolzplatz oder Ähnliches bauen: siehe oben, unternehmen Sie nichts, denn die Stadt macht sowieso, was sie will.

Karin Chlouba
Esslingen