Bürger fragen - Politiker schwafeln!

In den letzten Wochen war an prominenter Stelle des Mitteilungsblattes ein spannender Fortsetzungsroman zu lesen - die scheinbare Beantwortung unseres Fragenkatalogs rund um das geplante Neubaugebiet Zeller Egert. Leider gab sich der/die Verfasser dieser Serie nicht namentlich zu erkennen. Eine Privatperson kann es nicht gewesen sein – es war keine Anzeige. Muss nicht „normalerweise“ jemand verantwortlich im Sinne des Presserechtes (v.i.s.d.P.) zeichnen? War es ‘der Ortschaftsrat’? Waren es einzelne Ortschaftsräte? Wenn ja, warum haben sie sich nicht zu erkennen gegeben, wenn nein, ... ? Mysteriös - es bleiben Fragen über Fragen.

Aber zum Wesentlichen, zu den Inhalten: schon vor zwei Jahren hatten wir Zeller Bürger einen Fragenkatalog an unsere Politiker zusammengestellt, in Sorge um die zukünftige Lebensqualität aller heutigen Zeller Bürger. Was wir jetzt jedoch als so genannte Antworten lesen mussten, ist der Gipfel einer nun fast dreijährigen Hinhalte- und Abwiegelungstaktik. Auf unsere ganz konkreten Fragen erwarten wir konkrete Antworten und keine Ausflüchte! Beispiele gefällig?:

Wir fragten: Wo können Besucher der Kirche und des Friedhofes bei Veranstaltungen parken?

Mitteilungsblatt Nr. 41, 10. Oktober 2002,
die Antwort von „Anonymus“: Wir sehen die Möglichkeit einer Aufwertung durch die mögliche Neugestaltung. Eine größere Anzahl (Parkplätze in der Ortsmitte) wird angestrebt. Es bestehen Überlegungen, in der Friedhofstraße zusätzliche Parkmöglichkeiten zu schaffen.

Wir fragten: Was unternimmt die Stadt, damit auch zukünftig die Nahversorgung der Zeller Bevölkerung gewährleistet ist?

Mitteilungsblatt Nr. 43, 24. Oktober 2002,
die Antwort von „Anonymus“: In Zukunft sollen die vorgesehenen Tiefgaragenplätze und ebenerdigen Parkplätze, die für die Gewerbeeinheiten eingeplant waren, auch der Öffentlichkeit, d.h. der Kundschaft, zugänglich gemacht werden.

Und so weiter und so weiter…
“Vielleicht – es könnte – es wird angestrebt – es bestehen Überlegungen – es gibt die Möglichkeit - ...“ – so sollten wir Zeller Bürger mit unseren ernsthaften Anliegen und Sorgen nicht abgespeist werden!

Wir fordern auch weiterhin unsere Ortschaftsräte auf, die Fragen ihrer Bürger zu beantworten, Fakten und Zusagen zu präsentieren, Klarheit herzustellen, aufzuzeigen wo die Nachteile und Vorteile des Baugebietes Zeller Egert ihrer Ansicht nach liegen, sich dann der öffentlichen Diskussion in Zell zu stellen und dann, erst dann über weitere Verfahrensschritte zu entscheiden – so könnte Demokratie lebendig werden!!!